Vom 4. bis 6. Juni findet – erstmals seit Pandemiebeginn auch mit einem Vorort-Programm – in Mailand der Europäische Anästhesiekongress Euroanaesthesia 2022 statt. Daniel Pickelsberger und Ass.-Prof. Andreas Duma von der Universitätsklinik für Anästhesie, Allgemeine Intensivmedizin und Schmerztherapie, MedUni Wien/AKH Wien, präsentieren eine Arbeit über perioperative COVID-19-Präventionsmaßnahmen, die in österreichischen Krankenhäusern gesetzt werden und wurden. Die Studie entstand in Kooperation mit der ARGE für präoperatives und tagesklinisches Patientenmanagement der ÖGARI.

Die vorgestellten Daten stammen aus einer Umfrage, die im Juni 2021 unter Anästhesistinnen und Anästhesisten in ganz Österreich durchgeführt wurde. Den Fragebogen retournierten 380 der Medizinerinnen und Mediziner, das sind 22 Prozent der Kontaktierten. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) gaben an, dass sich die perioperative Evaluierung von Patientinnen und Patienten zwischen 2019 und 2021 verändert hat, insbesondere aufgrund von Telekonsultationen. Das Einverständnis der Patientinnen und Patienten für den Eingriff wurde fünfmal häufiger telefonisch eingeholt als vor der Pandemie (80 Prozent). Bei 87 Prozent der Befragten gab es am Spital, an dem sie tätig sind, eine verpflichtende Testung auf SARS-CoV-2 vor der perioperativen Abklärung. 14 Prozent der Befragten gaben an, dass nicht immer PCR-Test zur Verfügung standen.

Video-Laryngoskopie wird bevorzugt bei ungetesteten (91 Prozent) und SARS-CoV-2-positiven (95 Prozent) Patientinnen und Patienten eingesetzt. Ileus-Einleitungen setzten 67 Prozent der befragten bei ungetesteten Personen ein und 76 Prozent bei positiven Patientinnen und Patienten.

68 Prozent der Befragten berichteten, dass das Screening der Mitarbeitenden mittels Antigen-Schnelltests erfolgt, 32 Prozent gaben für diese Aufgabe den Einsatz von PCR-Test an. 97 Prozent der Befragten waren geimpft. Die Zufriedenheit mit Präventionsstrategien der jeweiligen Häuser und der verfügbare Schutzausrüstung war mit 93 und 97 Prozent sehr hoch. (Red/BKB)