Liebe KollegInnen,

seit 29. März darf ich Sie als Präsident der ÖGARI vertreten. Vielen Dank für Ihr Vertrauen!
An dieser Stelle möchte ich Sie auch zur Mitarbeit und Teilnahme an den Aktivitäten der ÖGARI einladen. Bringen Sie sich ein! Ich freue mich auf zahlreiche Diskussionen, ob am jährlichen AIC-Kongress oder in kleinerem Rahmen.

In den letzten Jahren hat die ÖGARI den Fokus auf die öffentliche Sichtbarkeit und Ansprache von jungen ÄrztInnen gelegt. Es wurden eigene Drucksorten wie die Broschüre „Nichts für schwache Nerven“ konzipiert und neue digitale Kommunikationskanäle etabliert (siehe Anaesthesie.news). ?In diesem Zusammenhang möchte ich mich sehr herzlich bei meiner geschätzten Kollegin und Vorgängerin, Dr. Petra Innerhofer, für ihr Engagement bedanken. ?Diesen eingeschlagenen Weg, möchte ich weiter bestreiten, denn das Fach muss wieder attraktiver für den Nachwuchs werden.

Die Anästhesiologie garantiert den geregelten Ablauf in einem Krankenhaus, denn ohne Anästhesie kann kein operatives Haus existieren. Anästhesie ist keine Insel – sondern reicht von präoperativen bis zu postoperativen Behandlungen inklusive Schmerztherapie, Notarztversorgung bis hin zum Intensiv/Intermediate Care Konzept. Sie ist das Sicherheitsnetz, das über jedes Krankenhaus gespannt ist. Und wir sind die Teamplayer in diesem Gesamtkonzept Krankenhaus, arbeiten mit anderen Fachdisziplinen und Berufsgruppen zusammen, sind aber tonangebend und richtungsweisend.

Dieses Bild bzw. Verständnis für unsere spannende Disziplin gilt es primär innerhalb der Medizin und gegenüber anderen Fachbereichen zu stärken. Parallel dazu ist die Nachwuchsförderung besonders bedeutend. Um die Position der ÖGARI innerhalb der Medizin sowie in der breiten Öffentlichkeit zu stärken, betreiben wir in diesem Jahr auch aktive Medienarbeit.

Um diese Vielfalt und Bedeutung unserer Disziplin aufzuzeigen, orientieren sich auch alle geplanten Aktivitäten und Maßnahmen an den Kernbereichen des Faches:

• Intensivmedizin: im Spannungsfeld zwischen Organersatztherapie, Maximaltherapie und Ethik – haben PatientInnen überhaupt einen Benefit von der Maximaltherapie?

• Notfallmedizin: Stärkung der Notfallmedizin entsprechend der neuen Ausbildungsrichtlinien.

• Schmerztherapie: Umsetzung der Spezialisierung in der Schmerztherapie; Verbesserung des postoperativen Schmerzkonzeptes in Österreich; Entwicklung einer neuen Leitlinie; Postoperative Befragung Ende April / weiteres Thema: Evaluierung der Schmerztherapie in Österreich (Auftraggeber: Bundesministerium für Gesundheit und Frauen);

• Palliativmedizin: Intensivmediziner auch in Palliativmedizin ausbilden; Palliativmedizin sollte nicht SpezialistInnen vorbehalten bleiben, sondern sollte eine Haltung gegenüber den PatientInnen sein.

• Allgemeine Anästhesiologie: andere Ausbildungsbetreuung entwickeln; eine Herausforderung wird die Ausbildung werden, wenn KollegInnen nur mehr 48 Stunden anwesend sein dürfen.

Ihr Engagement ist wichtig! Denn wie Sie aus eigener Erfahrung wissen, ist Ihre rege Teilnahme essentiell, um Vorhaben in Taten zu verwandeln. Die ÖGARI zählt über 1.600 Mitglieder und ich fordere Sie alle auf, lassen Sie uns gemeinsam diese Visionen umsetzen.

Mit kollegialen Grüßen
Prof. Rudolf Likar
Präsident der ÖGARI