Die Herzanästhesie stellt eine hochinteressante Spezialisierung in unserem Fachgebiet dar. Dabei wird das Hauptaugenmerk während der Operation auf die Veränderungen der Herzfunktion und des Kreislaufes gelegt. Um rechtzeitig auf mögliche Veränderungen in den einzelnen Organsystemen rasch und adäquat reagieren zu können, werden alle Herzpatienten während Ihrer Operation sehr genau monitiert. Neben einer exakten Überwachung der Organfunktionen durch verschiedene invasive und nichtinvasive Monitoring-Verfahren spielt in der Herzanästhesie die transösophageale Echokardiograpie eine wichtige Rolle.

Neben dem Wissen und der Funktionsweise von Extrakorporalen Pumpsystemen (Herzlungenmaschine) benötigt man in der Herzanästhesie auch genaue Kenntnisse über Medikamente, die das Herz/Kreislaufsystem beeinflussen, Volumenmanagement und Gerinnungsmanagement. Vielerorts betreut das Team der Herzanästhesie die herzchirurgischen Patientinnen und Patienten auch auf der Intensivstation weiter.

Auch wenn man nicht vor hat, das ganze Berufsleben auf einer Herzanästhesie zu verbringen, zahlt es sich aus, mit diesem anästhesiologischen und intensivmedizinischen Spezialgebiet Bekanntschaft zu machen. Die Beschäftigung mit der Herzanästhesie bringt einen enormen Verständniszuwachs für Hämodynamik, Kreislauf- und Herzfunktion und die Interaktion zwischen Herz und anderen Organsystemen. Durch die tägliche Anwendung von erweitertem Monitoring und den Einsatz von Vasopressoren, Inotropika und gerinnungsaktiven Medikamenten gewinnt man Kenntnisse von denen man das ganze Berufsleben profitiert.

In Österreich gibt es neun herzchirurgische Zentren: Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salzburg, St. Pölten, Wels, Wien AKH und Wien Hietzing. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort geben bei Interesse sehr gerne weitere Auskunft.