Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie und Intensivmedizin führen vor einer geplanten Operation im Rahmen der Abklärung die diagnostischen Prozesse, die Patientenaufklärung sowie die Risikostratifizierung und die Operationsfreigabe durch. Die ARGE Präoperatives und Tagesklinisches Patientenmanagement (2015) wurde 2006 zunächst als Plattform „Präoperative Patientenevaluierung“ gegründet und widmet sich der Erarbeitung von Empfehlungen für den Umgang mit PatientInnen im perioperativen Umfeld.

Weitere Schwerpunkte der Arbeitsgruppe sind:
1.    PatientInnenaufklärung vor anästhesiologischen Verfahren
2.    Perioperatives Medikamentenmanagement
3.    Präoperative Optimierung von diversen pathologischen Organzuständen
4.    Forschungstätigkeit im Gebiet der präoperativen Medizin

Diese ARGE erarbeitete bis 2007/08 eine Leitlinie „präanästhesiologische Patientenevaluierung“. Ergänzt und wissenschaftlich begründet wurde diese Arbeit durch einen systematischen Review. Diese Gesamtarbeit war die Basis für die Bundesqualitätsleitlinie (BQLL – Bundesqualitätsleitlinie zur integrierten Versorgung von erwachsenen Patientinnen und Patienten für die präoperative Diagnostik bei elektiven Eingriffen), die im Auftrag der Bundesgesundheitskommission von der GÖG/BIQG und der Leitliniengruppe erstellt wurde und am 25.11.2011 Gültigkeit erlangte. Die BQLL PRÄOP selbst setzt sich sowohl aus unserer medizinischen Quellleitlinie als auch aus Informationen und Empfehlungen zu den organisatorischen Rahmenbedingungen zusammen.

Derzeit wird anhand eines neuerlichen systematischen Reviews der aktuellen Literatur seit 2010 zur identen Fragestellung eine Überarbeitung des wissenschaftlichen Teils der Leitlinie durchgeführt. Ein präanästhesiologischer Frage- und Aufklärungsbogen (und Aufklärungsfilm) wurde in Zusammenarbeit mit der Patientenanwaltschaft und Juristen erarbeitet, dessen Verwendung die anästhesiologische Aufklärung und Dokumentation in einem sicheren juristischen Umfeld ermöglicht. Daneben wurden Empfehlungen zur „monitored anaesthesia care“ (MAC, Stand-by), für die perioperative Medikation, den Umgang mit tagesklinischen Patienten, das Verfahren mit HerzschrittmacherträgerInnen vorgelegt. Es werden in „Joint Ventures“ mit der ARGE Kinderanästhesie und der ARGE Palliativmedizin Empfehlungen für die Aufklärung von kindlichen PatientInnen und den Umgang mit PalliativpatientInnen entwickelt. Der Einfluss der „Jungen Anästhesie“ findet sich in der Erstellung einer Patienten-App. zur Information und mit Empfehlungen rund um Regional- und Allgemeinanästhesien.

Weitere Informationen sind auf der Homepage der ÖGARI Website einzusehen.