Ein Hilferuf der ukrainischen Fachgesellschaft für Anästhesie und Intensivmedizin hat die ÖGARI erreicht. „Bomben- und Raketenangriffe sowie der Beschuss von militärischer und ziviler Infrastruktur haben zu militärischen wie zivilen Opfern geführt“, schreiben Prof. Oleg Loskutov und Prof. Dmytro Dziuba namens der Gesellschaft in einem offenen Brief. „Zivilisten, Kinder, alte Menschen sterben. Wir Medizinerinnen und Mediziner versorgen rund um die Uhr Verwundete. Wir appellieren daher an Sie: Reagieren Sie auf diese Aggression, ergreifen Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten Maßnahmen, um die Freiheit und Unabhängigkeit unseres Landes zu unterstützen und Menschenleben zu retten.“

Mitgefühl für ukrainische Kolleginnen und Kollegen

ÖGARI-Präsident Prof. Dr. Walter Hasibeder hat in einer Reaktion auf das Schreiben seine Hoffnung auf eine baldige friedliche Lösung und gegenüber allen Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine das tiefste Mitgefühl der österreichischen Fachgesellschaft zum Ausdruck gebracht. „Wir bewundern den mutigen Widerstand des ukrainischen Volkes gegen einen übermächtigen Gegner und versichern, dass unsere Gedanken und unsere Wünsche für einen raschen Frieden beim ukrainischen Volk sind“, so der ÖGARI Präsident in einem Schreiben an die ukrainische Schwestergesellschaft. „Die ÖGARI unterstützt alle humanitären Bemühungen, das Leid der Bevölkerung zu lindern und die medizinische Versorgung auch unter schwierigsten Bedingungen aufrechterhalten.“ Ein Angriffskrieg, wie er derzeit von der Russischen Föderation gegen die Ukraine geführt werde, sei durch nichts zu entschuldigen. „Europa darf sich von Despoten, gleich welcher Nationalität nicht erpressen lassen.“

Im Namen der ÖGARI appelliert der Präsident an alle Kolleginnen und Kollegen in der anästhesiologischen Gemeinde, jene Hilfsorganisationen und -initiativen mit Geld- und Sachspenden zu unterstützen, die die Versorgung der Ukraine mit Lebensmitteln, Hygiene- und medizinischen Artikeln aufrecht erhalten – beispielweise der aktuellen Aktion „Nachbar in Not – Hilfe für die Ukraine“ von ORF und Österreichischem Rotem Kreuz.

Stellungnahme des EBA

Eine Stellungnahme hat auch das European Board of Anaesthesiologists (EBA) veröffentlicht. Es teile „seine Gedanken und seine Bewunderung mit allen Anästhesiologinnen und Anästhesiologen und Angehörigen anderer Gesundheitsberufe, die die Opfer der beispiellosen Situation in der Ukraine versorgen.“ Die Berichte seien beunruhigend, aber man sei „sehr beeindruckt von der Hingabe und dem Heldenmut, den sie an den Tag legen, obwohl ihr eigenes Leben in Gefahr ist“. Auch zollt die EBA allen Kolleginen und Kollegen Respekt, die in der Versorgung von Flüchtenden engagiert sind.