Eine neue Simulationsstudie aus Deutschland zeigt, dass der Effekt von Impfungen eine wesentliche Rolle für die Belegung der Intensivstationen spielen kann. Studienautor Prof. Andreas Schuppert, Leiter des Instituts für Computational Biomedicine an der RWTH Aachen: „Eine nur zehnprozentige Steigerung der Impfquoten bei den über 35-Jährigen sowie den über 60-Jährigen führt zu einer erheblich verringerten Intensivbettenbelegung.“

Die Bandbreite der möglichen Intensivbettenbelegung ist groß, und stark abhängig von der Impfquote, erläutern die Autoren der Studie. „Nur wenige Prozentpunkte in der Impfquote haben eine erhebliche Auswirkung auf die potenzielle Intensivbelegung im Herbst“, sagen auch Prof. Christian Karagiannidis, Leiter des ARDS- und ECMO-Zentrums der Lungenklinik Köln-Merheim, und Prof. Steffen Weber-Carstens, Leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin. Beide sind Mitautoren der vorliegenden Arbeit sowie medizinisch-wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters. Für die Intensivmedizin sei besonders die Impfquote der über 35-Jährigen von entscheidender Bedeutung, so die Experten. “Deswegen müssen wir alles daransetzen, die Impfakzeptanz in den kommenden Wochen deutlich zu steigern“, sagen die Mediziner.

Im Unterschied zum vergangenen Jahr habe es jetzt jede und jeder Einzelne selbst in der Hand, wie stark die Auswirkungen durch die Virusverbreitung sein werden und ob es zu einer Überlastung des Gesundheitssystems kommen könnte, so die DIVI.

Online nachlesen: Ergebnisse der Simulationen zum
Intensivbettenbedarf für COVID 19 im Herbst/Winter 2021

Quelle: DIVI-Pressmitteilung vom 31.8.2021