In Deutschland sind bereits mehr als 100.000 Menschen im Zusammenhang mit dem SARS-CoV-2-Virus verstorben , in Österreich deutlich mehr als 12.000. Für Hinterbliebene bedeutet das oft einen Abschied unter Ausnahmebedingungen. Unter www.pallpan.de stellt die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Empfehlungen zur Unterstützung von Teams sowie Entscheiderinnen und Entscheidern zur Verfügung.

„Im Verlauf der Pandemie haben Hunderttausende die schmerzhafte Erfahrung machen müssen, sich in schwerer Krankheit und im Sterben nicht so nah sein zu dürfen, wie es ihrem Wunsch und Bedürfnis entsprochen hätte”, so die Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Prof. Dr. Claudia Bausewein. “Insbesondere in den vor uns liegenden Monaten müssen wir deshalb dafür sorgen, dass Vereinsamung, Stigmatisierung und palliativmedizinische Unterversorgung von sterbenden Menschen vermieden wird.“

Dafür liegen jetzt auf der Informationsplattform www.pallpan.de diverse Handlungsempfehlungen für Betroffene und Angehörige sowie für Versorgende und politische Entscheiderinnen und Entscheider vor, sagt Prof. Dr. Steffen Simon, Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Köln. Das Material stehe unter dem Leitmotiv: „Richtig handeln in der Betreuung Schwerkranker und Sterbender in Pandemiezeiten“. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus 13 Universitätskliniken haben Prof. Bausewein und Prof. Simon die in der „Nationalen Strategie für die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen und ihren Angehörigen in Pandemiezeiten“ im Sommer 2021 veröffentlichten Forschungsergebnisse neu aufbereitet: Einrichtungen der Versorgung, Gesundheitsämter, Krisenstäbe und Teamleitungen finden ebenso wie Betroffene, Angehörige und Hinterbliebene unkompliziert die für sie notwendigen Informationen.

Die anwendungsorientierten Handlungsempfehlungen thematisieren „Abschied und Trauer“, „Besuch und Nähe“  und „Kommunikation“ ebenso wie „Unterstützung der Mitarbeitenden“, „Infektionsschutz vs. Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten“ und „Pandemiepläne- und -konzepte“. „Vernetzung“ und „Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen“ runden die Herausforderungen unter Pandemiebedingungen ab.

Ebenso stellt die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin unter www.palliativmedizin.de Handlungsempfehlungen zur Verfügung, die in der Regel in enger Zusammenarbeit mit weiteren Fachgesellschaften und Institutionen im Laufe der Pandemie entstanden sind. „Nutzen Sie für Ihre Vorbereitung auf die kommenden Monate diesen Pool an Informationen. Lassen Sie uns gemeinsam aus den belastenden Erfahrungen der vergangenen 20 Monate etwas Konstruktives für unsere Teams und vor allem für die von uns betreuten Schwerstkranken und ihre Angehörigen entwickeln.“ so der Aufruf von Claudia  Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin am LMU-Klinikum München. „Es gibt viele gute und konkrete Ideen, wie Belastungen in der Pandemie aufgefangen werden können.“

Materialien:
Forschungsverbund Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan), Stand: 25.11.2021

Richtig handeln in der Betreuung Schwerkranker und Sterbender in Pandemiezeiten

www.pallpan.de
Forschungsverbund Palliativversorgung in Pandemiezeiten (PallPan), Stand: 22.06.2021
Nationale Strategie für die Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen
und ihren Angehörigen in Pandemiezeiten
https://zenodo.org/record/5012504#.YYkZw7oxk2w
Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin und weitere Fachgesellschaften/Institutionen:

Handlungsempfehlungen, Positionspapiere und Beiträge zu COVID-19

https://www.dgpalliativmedizin.de/neuigkeiten/pandemie.html

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, 26.11.2021/Redaktionsteam